Noten, Anmerkungen, Kommentare in literarischen Texten | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Mittwoch, 28. Juni 2006 18:15-19:45 Auftaktvortrag
[Ort: LG4, D01]
Donnerstag, 29. Juni 2006 [Ort: Kleiner Senatssaal] 9:00-10:00 Eröffnungsvortrag 10:00-10:45 10:45-11:00 kurze Kaffeepause 11:00-11:45 11:45-12:30 13:30-14:15 14:15-15:00 15:00-15:15 kurze Kaffeepause 15:15-17:30 Magnus Wieland (Zürich) Annina Klappert
(Köln) 17:30-18:15 Snack-Pause 18:15-19:45 Abendvortrag
[Ort: LG4, D08]
Freitag, 30. Juni 2006 [Ort: Kleiner Senatssaal] 9:00-9:45 9:45-10:30 10:30-10:45 kurze Kaffeepause 10:45-11:30 11:30-12:15 12:15-13:15 Mittagspause 13:15-14:00 14:00-14.45 14:45-15:00 kurze Kaffeepause 15:00-15:45 15:45-16:30 16:30-17:00
Seit Noten in literarischen Texten Verwendung finden,* haben sie sich als enorm vielfältig erwiesen. So dienen sie nicht nur zum Ausweis bibliographischer Daten und Quellenangaben, zum Nachweis von Zitaten oder zusätzlichen Informationen, für Erläuterungen erklärungsbedürftiger Textteile, Kommentare und Spezifikationen bis hin zu Übertragungen fremdsprachiger Textelemente, sondern in ihren interessantesten Ausprägungen auch dafür, narrative Linien zu übernehmen, zu unterbrechen oder sie zu vereiteln. Gerade ihre dys- und kontrafunktionalen, sinnentstellenden, lektüreverlangsamenden und -verhindernden Fähigkeiten, ausgelöst z.B. durch leere oder falsche Noten, irreführende Bezüge oder gar Noten ohne Text, stellen sowohl ein lineares Textkonzept als auch die gängige Definition von Para-Textualität in Frage. Noten sind als marginale
Textelemente, die grenzregelnde und liminale Aufgaben übernehmen,
dabei immer mit einer Doppelfunktion versehen; sie verbinden und trennen,
stiften und verhindern Verbindungen zwischen Text-Text und Text-Leser,
regeln Hierarchien, konstituieren Wertungen und ziehen Unterscheidungen
ein (oben/unten, wichtig/unwichtig, zentral/marginal), die oftmals gerade
diese Unterscheidungen wieder ad absurdum führen. Dadurch werden
sie durch eine paradoxe Doppelbewegung charakterisiert: Noten operieren
zum einen wie andere integrierte Anmerkungen (eingeklammerte, durch Kommata
oder Parenthesen abgesetzte Textteile) als Erweiterungen,
Einschübe, Amplifikationen ihrer Bezugstexte; zum anderen verschlanken
und komprimieren sie den ihnen zugeordneten Text, konzentrieren ihn auf
das Wesentliche, verdichten und verknappen ihn, während sie selbst
das Sekundäre, Ephemere, Nebensächliche, Marginale, Belanglose,
Unwichtige und Dezentrale inkorporieren und damit auslagern. Auf diese
Weise reduzieren und amplifizieren Noten Texte gleichermaßen. Notentexte
könnten somit als exemplarischer Fall polyphoner, vielschichtiger
und dichter Literatur gelten, was zu einem unkonventionellen, nichtlinearen,
kursorischen Lesen nicht nur einlädt, sondern ein solches geradezu
erfordert.
Veranstaltungsort Universität Erfurt, Kleiner Senatssaal (Mensagebäude, hinterer Eingang, 1. Stock) sowie für den Auftaktvortrag am 28. Juni Lehrgebäude 4, Dachgeschoß Raum D01 und für den Abendvortrag Lehrgebäude 4, Dachgeschoß Raum D08 Zeit 28.-30. Juni 2006 Kontakt Sabine Zubarik, Promotionszentrum der Universität Erfurt, Dekanat Philosophische Fakultät, Postfach 90 02 21, 99105 Erfurt [sabine.zubarik(at)uni-erfurt.de]; Bernhard Metz, Freie Universität Berlin, Peter Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin [bemetz(at)zedat.fu-berlin.de] Vorbereitende Lektüre Diskussionsbeiträge in Form von Papers und anderes Material zur Vorbereitung liegen in einem Ordner im Sekretariat der AVL (Frau Schellhardt, Sekretariat Menke) und können zum Kopieren ausgeliehen werden. Flyer (150 KB) Poster (90 KB) Bilder
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